Pa.148 Nachlässe. Ulrich Frischknecht-Leutenegger (1876-1966), Herisau, Briefträger, 1903-1966 (Bestand)

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Information on identification

Ref. code:Pa.148
Ref. code AP:Pa.148
Title:Nachlässe. Ulrich Frischknecht-Leutenegger (1876-1966), Herisau, Briefträger
Creation date(s):1903 - 1966
Level:Bestand

Information on extent

Extent:7 Bücher, 1 Mappe

Information on context

Name of the creator / provenance:Ulrich Frischknecht-Leutenegger
Administration history:Ulrich Frischknecht-Leutenegger wurde am 26. Oktober 1876 als zweites von vier Kindern in eine arme Webersfamilie geboren. 1884 starb der Vater an einem eingeklemmten Leistenbruch. Die Witwe musste daraufhin mit ihren Kindern immer wieder umziehen und der junge Ulrich Frischknecht half finanziell durch wechselnde Arbeiten in der Landwirtschaft und in der Fabrik mit. In einer Buchbinderei erlernte er die wichtigsten Kunstgriffe, konnte jedoch aus Geldmangel nie eine Lehre als Buchbinder machen. Die Mutter hatte mittlerweile wieder einen Gefährten gefunden und Ulrich zog vom Elternhaus weg nach Rorschach, wo er Arbeit in einer Buchbinderei fand. Nach der Rekrutenschule setzte er seinen Plan, ins Welschland zu gehen, in die Tat um und zog zu Fuss los. So gelangte er auch mit wenig Geld bis nach Neuenburg. Dort schlug er sich wiederum mit Gelegenheitsarbeiten durch. Doch dann, nach neun Monaten, hatte er genug von Neuenburg und er ging wieder zurück nach Herisau zu seiner Familie. 1900 starb seine Mutter im Alter von 50 Jahren. Ulrich wechselte seine Arbeiten ständig und machte nie für eine längere Zeit dasselbe. Doch gleichzeitig wuchs in ihm der Wunsch nach einer eigenen Familie und einer langfristigen Existenz. So begann er sich nach Festanstellungen umzusehen, bekam aber immer nur Absagen. Durch die Tochter seines Logisgebers kam er schliesslich auf den Beruf des Briefträgers, bewarb sich und bekam die Stelle prompt angeboten. Dies sollte die Arbeit für den Rest seines Lebens werden. Im Rahmen seines Berufes lernte er schliesslich auch die Tochter eines Sticklokal-Besitzers, Margaretha Leutenegger, kennen und lieben. Noch im selben Jahr (1903) heirateten die beiden und bekamen vier Kinder: Margrith (*1904), Hans (*1908), Ernst (*1911) und Elsa (*1919). Nach einem glücklichen Ehe- und Familienleben verstarb Ulrich Frischknecht-Leutenegger schliesslich im Alter von 90 Jahren.

Information on content and structure

Content:- Haushaltungsbücher 1903-1966
- Lebenslauf von Ulrich Frischknecht-Leutenegger
Appraisal and destruction:keine Kassation

Information on related materials

Publications:- Wohlwend, Lotty; Honegger, Arthur: "Gestohlene Seelen. Verdingkinder in der Schweiz". Bern. 2007.
- Bossart, Sybille Katja: "Kost- und Pflegekinder im Spannungsfeld zwischen Behörden, Pflegeeltern und Fürsorgerinnen in Herisau und Speicher 1907-1943". In: Appenzellische Jahrbücher 2006, 134. Heft. Herisau. 2007. S. 44-69.
 

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URL:https://query-staatsarchiv.ar.ch/detail.aspx?ID=191100
 

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