D.091 Appenzell Ausserrhodische Kantonalbank, 1835-1997 (Bestand)

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Ref. code:D.091
Ref. code AP:D.091
Title:Appenzell Ausserrhodische Kantonalbank
Creation date(s):1835 - 1997
Level:Bestand

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Extent:4 Lfm

Information on context

Name of the creator / provenance:Hans-Rudolf Merz, Präsident der Bankverwaltung und Bankkommission
Kantonskanzlei
Landammann Alice Scherrer
Landammann Hans Ulrich Hohl
Walter Rottach
Bankverwaltung und Bankkommission
Leitung:Präsident der Bankverwaltung und Bankkommission
1876-1881 J. Martin Steiger-Zölper, Herisau
1882-1884 Johannes Sturzenegger, Herisau
1885-1893 Joh. Konrad Eisenhut, Herisau
1894-1897 J. Jakob Sonderegger, Herisau
1898-1899 Friedrich Alder, Urnäsch
1900-1909 J. K. Lutz, Lutzenberg
1910-1913 F. Büchler, Herisau
1914-1933 Johannes Baumann, Herisau
1934-1964 Walter Ackermann, Herisau
1965-1970 Hermann Kündig, Stein
1971-1981 Willi Walser, Rehetobel
1981-1990 Alfred Kellenberger, Speicher
1991-1992 Hanswalter Schmid, Gais
1993-1997 Hans-Rudolf Merz, Herisau

Bankdirektor
1877-1888 J. Rud. Blumer, Nitfurn GL
1888-1905 Konrad Künzler, Walzenhausen
1905-1908 Albert Lang, Zürich
1908-1918 Hermann Mauchle, Straubenzell
1918-1936 Arndold, Friedrich, Salenstein TG
1937-1955 Ernst Preisig, Herisau, 1956 in Stellvertretung
1957-1961 Merner Mettler, Herisau
1962-1981 Siegfried Lutz, Herisau
1982-1992 Samuel Hunziker, Teufen
1992 Helmut Rottach, Herisau, Stv. Direktor, Interims-Geschäftsleitung
1993-1995 Gallus Erne
1995-1996 Charles Lehmann, Waldstatt

Finanzdirektor während der Schlussphase
1980-1994 Hans Ulrich Hohl
1994-2003 Marianne Kleiner-Schläpfer
Rechtsgrundlagen:Gesetz betreffend die appenzell-ausserrhodische Kantonalbank 1876
Betriebsordnung für die Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank 1876
Reglement für die Sparkasse der appenzell-ausserrhodischen Kantonalbank 1885
Reglement für die Errichtung von Filialen und Agenturen der Appenzell-Ausserrhodischen Kantonalbank1877
Reglement über Einführung von Depotgeschäften der Appenzell-Ausserrhodischen Kantonalbank 1877
Reglement über die Direktion der Appenzell A. Rh. Kantonalbank betreffend die Bewilligung von Darleihen auf feste Termine und von Krediten in laufenden Rechnung 1878
Relgement über die Angestellten der Appenzell A.Rh. Kantonalbank 1882
Reglement über die Kantonalbank 1887
Gesetz über die Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank 1887
Beschluss über Revision von Art. 32 und 33 des Kantonalbank-Gesetzes 1901
Gesetz über die Appenzell Ausserrhodische Kantonalbank 1912
Reglement über die Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank in Herisau 1914
Reglement über die Sparkasse der Appenzell Ausserrhodischen Kantonalbank 1913
Reglement über Aufbewahrung und Verwaltung von Wertsachen 1920
Regulativ betr. die Darlehensgewährung gegen Viehverschreibung 1927
Reglement über die Vermietung von Schrankfächern 1915.1928
Reglement für de Direktion betr. Darlehens- und Kreditbewilligung. Entwurf, o.D.
Reglement über die Aufbewahrung und Verwaltung von Wertschriften und anderen Wertgegenständen 1971
Reglement für die Sparkasse, 1977
Kantonalbankgesetz 1955
Geschäftsordnung für die Kantonalbank von Appenzell-Ausserrhoden 1955
Allgemeine Geschäftsbedingungen für die Kantonalbank 1982
Depotreglement für die Kantonalbank App.A.Rh. 1988
Allgemeine Geschäftsbedingungen Kantonalbank AR 1990
Reglement für Spareinlagen Appenzell-Ausserrhodischen Kantonalbank 1991
Gesetz über die Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank 1994
Gesetz über die Privatisierung und den Verkauf der Appenzell-Ausserrhodischen Kantonalbank 1996
Administration history:Bis zur Gründung der Appenzell-Ausserrhodischen Kantonalbank (ARKB) war die Stadt St.Gallen der Bankplatz für Ausserrhoden. Es existierten zwar bereits 16 kleine Sparkassen im Kanton, jedoch mit einem gesamten Einlegerguthaben von nur 1,1 Mio Franken. Kreditbedürfnisse konnten deshalb nicht befriedigt werden. Die Lesegesellschaft "Auf Stöckli" in Heiden machte 1864 den ersten Vorstoss zur Gründung einer Staatsbank, indem sie ein sogenanntes Petitum an den Grossen Rat richteten mit der Forderung, eine Kantonalbank zu gründen. Der Vorstoss war vornehmlich staatswirtschaftlicher Natur, die Initianten witterten eine ergiebige Geldquelle für den Staat. Der Vorstoss blieb erfolglos.
Am 24. April 1866 kam es zur Gründung der "Bank für Appenzell-Ausserrhoden" in Herisau mit einem Aktienkapital von 500'000 CHF, im Jahr 1877 musste das Grundkapital sogar auf 2 Mio erhöhrt werden. Dies galt als Beweis, dass eine Bank in Herisau florieren konne. Der Staat war jedoch noch nicht beteiligt. 1909 wurde die Bank vom Schweizerischen Bankverein SBV übernommen.
Trotz des Bestehens dieser Bank wurde die Kantonalbankidee in den Jahren 1874-75 auf breiter Basis diskutiert. Diskussionsinitiant war der Appenzell-Ausserrhodische Volksverein (eine Vorläuferin der FDP). Die Sektion Herisau beauftragte die anderen 52 Sektionen um eine Vernehmlassung zur Kantonalbankfrage, welche im ganzen Kanton äusserst positiv ausfiel. Der Vorstand reichte in der Folge eine Eingabe an den Grossen Rat ein. Das Stimmvolk beschloss an der Landsgemeinde 1875 eine Kantonalbank zu errichten und innert jahresfrist wurde ein Kantonalbankgesetz geschaffen. Die Schalteröffnung fand im Januar 1877 an der Buchenstrasse 4 (ehemals Asylstrasse) statt.

Die Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank geriet ab 1985 wegen Devisenspekulationen und ihrer Immobilien- und Kreditpolitik in Schieflage. Bis ins Jahr 1993 summierten sich die Verluste auf 160 Millionen Franken. Gedeckt wurden sie mit der Auflösung von Reserven sowie mit Krediten des Kantons. Der Bankdirektor Samuel Hunziker trat 1992 zurück. 1993 löste der Unternehmensberater Hans-Rudolf Merz Regierungsrat Hanswalter Schmid als Bankpräsidenten ab. An der Landsgemeinde 1994 wurde eine Teilprivatisierung beschlossen. Am 21. Dezember 1995 wurde die ARKB aufgrund des schlechten Halbjahresergebnisses für 180 Millionen Franken an die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG), die heutige UBS, verkauft. Der Verkauf wurde an der Landsgemeinde 1996 bestätigt. Während die ARKB in allen Gemeinden eine Filiale betrieben hatte, hielt die SBG nur die Standorte Herisau, Teufen und Heiden aufrecht.

Zum Fall ARKB entstanden zwei Rechtsgutachten. Anwalt Peter Nobel untersuchte 1995/1996 die Verantwortlichkeit und die dreiköpfige Expertenkommission, bestehend aus Francis Cagianut, Jost Gross und Reto Mengiardi, untersuchten 1996 die politische Verantwortlichkeit. Der Kantonsrat verzichtete auf Schadenersatzklagen.

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Appraisal and destruction:Doppel wurden kassiert.

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Related material:StAAR, Ca.B.27-19 Kantonsratsakten
StAAR, Ca.C.12-30-01 Regierunsratsakten
Publications:Brühlmann, Walter: Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank 1877-1927. Denkschrift zum 50jährigen Jubiläum, Herisau 1927.
Walser, Willi: 100 Jahre Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank : ein Rückblick. In: Appenzellische Jahrbücher, Bd. 104 (1976), S. 3-11.
Alder, Hans: Appenzell-Ausserrhodische Kantonalbank. Die geschichtliche Entwicklung, Herisau 1977. Signatur Bibliothek StAAR: Hj 2.
 

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