Pa.164 Firmen. Appenzeller Strassenbahn, St. Gallen-Gais-Appenzell-Bahn (SGA), 1881-2014 (Bestand)

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Ref. code:Pa.164
Ref. code AP:Pa.164
Title:Firmen. Appenzeller Strassenbahn, St. Gallen-Gais-Appenzell-Bahn (SGA)
Creation date(s):1881 - 2014
Level:Bestand

Information on extent

Extent:25 Schachteln, 3.1 Lfm

Information on context

Name of the creator / provenance:Appenzeller Strassenbahn-Gesellschaft; St.Gallen-Gais-Appenzell-Bahn; St.Gallen-Gais-Appenzell-Altstätten-Bahn
Leitung:Verwaltungsratspräsidenten:
1889-1890 Daniel Wirth-Sand (1815-1901), St.Gallen
1890-1904 Johannes Zuberbühler (1837-1904), Landammann, Gais
1905-1920 Johannes Eisenhut (1856-1947), a. Regierungsrat, Gais
1920-1925 Leonhard Kilchmann (1852-1925), Ingenieur, St.Gallen
1926-1953 Ernst Tanner (1878-1964), Gemeindehauptmann, Teufen
1954-1971 Alfred Hofstetter (1869-1955), a. Landammann, Gals
1972-1984 Ernst Vitzthum (1910-1991), Regierungsrat, Walzenhausen
1985-1988 Dr. Rudolf Reutlinger (1921-2004), Regierungsrat, Herisau

Direktoren:
Ingenieur Otto Sand 1889-1894
Ingenieur H. Jaeggi 1894-1906
Ingenieur F. JäckIl 1906-1919
Ingenieur F. Bürgi 1919-1922
Ingenieur F. Schnurrenberger1922-1941 (Herisau und ab 1926 Teufen), 1922-1928 Gemeinschaftsdirektorium mit Appenzeller Bahn
vakant 1941-1945
Ingenieur Walter Storrer, Direktor RHV/AG/SGA 1946-1956
Geschäftsführung durch Präsident Alfred Hofstetter 1957-1970
Josef Hardegger, Gemeinschaftsdirektor AB/SGA 1970-1989
Administration history:Erst die Erfindung einer Lokomotive für Zahnrad- und Adhäsionsbetrieb mit einem Mechanismus für bewegliche Achsen zur Überwindung von engen Kurven durch den Maschinen-Inspektor der „Vereinigten Schweizerbahnen (VSB)“, Adolf Klose, ermöglichte die Projektierung und den Bau einer kostengünstigen Bahnverbindung zwischen St. Gallen und Gais. Nach Abklärung verschiedener Probleme wurde ein Konzessionsgesuch am 3. Juni 1885 eingereicht. Am 7. September 1887 konstituierte sich das Unternehmen mit konkreter Finanzierung unter dem Namen Appenzeller Strassenbahn-Gesellschaft. Die Appenzeller Strassenbahn eröffnete ihren Betrieb am 1. Oktober 1889, nachdem das Projekt bereits in den 1870er Jahren diskutiert wurde.

An der Finanzierung der Bahnlinie beteiligten sich alle vier betroffenen Gemeinden, also St.Gallen, Teufen, Bühler und Gais sowie die Vereinigten Schweizerbahnen VSB. Die Bauleitung hatte Ingenieur Otto Sand inne, unter Mitwirkung der Ingenieure Gicot, Escher und Hetzel. Die Dampflokomotiven wurden gemäss Plänen von Adolf Klose (1844-1923), Vereinigte Schweizerbahnen (VSB), konstruiert und von der Schweizerischen Locomotiv- Maschinenfabrik Winterthur SLM erstellt. Die ersten drei Lokomotiven, die ab 1888 gebaut wurden, trugen die Namen Nr.1 "Gais", Nr.2" "Teufen" und Nr.3 "Bühler". 1890 folgte Lokomotive Nr.4 mit dem Namen "St. Gallen". Die Haltestellen wurden allesamt an Hauptstrassenkreuzungenen und bei Wirtshäusern errichtet. Die Haltesignale konnten von der Wirtschaft aus bedient werden, der Billetverkauf erfolgte in den Wirtsstuben.
Die einzige Kreuzungsstelle war anfangs der Bahnhof Bühler mit dem Doppelgeleise. 1906 wurde die Haltestelle Lustmühle und 1909 die Haltestelle Niederteufen zu Kreuzungsstellen ausgebaut. 1909 wurde der neue stattliche Bahnhof "Teufen" eröffnet, nachdem die Betriebsanlagen (Kreuzungs- und Freiverladegeleise bereits 1890 an den späteren Bahnhofsstandort verlegt wurden. 1914 konnte das neue Nebenbahnhofsgebäude in St.Gallen bezogen werden.
Am 1. Juli 1904 wurde die bis nach Appenzell verlängerte Bahnlinie eröffnet, mit zwei neuen Lokomotiven Nr.5 "Appenzell" und Nr.6 "Säntis", 1909 folgten Nr.7 "Gäbris" und Nr.8 "Frölichsegg". Die Pläne und Kostenberechnungen für die Bahnstrecke stammten von Ingenieur Louis Kürsteiner, St.Gallen. Namhafte bautechnische Leistung war dabei das Sitterviadukt bei Appenzell.

Die Elektrifikation erfolgte am 22. Januar 1931 und die „Appenzeller Strassenbahn“ wurde in „Elektrische Bahn St. Gallen-Gais-Appenzell (SGA)“ umbenannt. Am 1. Januar 1948 fusionierte die SGA mit der Altstätten-Gais-Bahn (AG) und hiess fortan „St.Gallen-Gais-Appenzell-Altstätten-Bahn“. Ab 1970 wurde die SGA in Verwaltungsgemeinschaft mit der Appenzeller Bahn geführt. 1988 kam es zur Fusion mit den Appenzeller Bahnen.
Aus Kostengründen wurde die Strecke hauptsächlich im Strassenplan um oder in Strassenrandlage verlegt. Zwischen St. Gallen und Appenzell mussten nicht weniger als 6 Zahnstangenabschnitte erstellt werden. Da die Bahn während Jahrzehnten ein Kandidat für eine Betriebsumstellung auf Busbetrieb war, wurde an der Streckenführung nicht viel geändert. Als jedoch 1975 der endgültige Entscheid für die Weiterführung des Bahnbetriebes fiel, wurden zahlreiche Eigentrassierungen vorgenommen. 5 Zahnstangenabschnitte konnten mittels Trasseekorrekturen aufgehoben werden. Übrig blieb als letzter Zahnstangenabschnitt auf der Strecke St.Gallen-Appenzell derjenige an der Ruckhalde auf dem Gebiet der Stadt St. Gallen. Aus Kostengründen wurde die Sanierung der Ruckhaldestrecke immer wieder hinaus geschoben.

Die Zusammenführung der SGA mit der Trogenerbahn zu einer gemeinsamen S-Bahnlinie, die sogenannte Durchmesserlinie war ein Grossprojekt anfangs des 21. Jahrhunderts. Für dieses Projekt welches auch neues Rollmaterial vorsah war ein Ersatz der Zahnstangenstrecke Ruckhalde durch einen Tunnel mit reinem Adhäsionsbetrieb Bedingung. 2012/2013 haben die beteiligten Kantone das Konzept gut geheissen und zusammen mit dem Bund die Kredite bewilligt. 2016 wurde mit dem Tunnelbau begonnen und am 8. Oktober 2018 konnte die Neubaustrecke in Betrieb genommen werden.

Information on content and structure

Content:Die Serien bilden die Unternehmensfunktionen ab.
Appraisal and destruction:Kassiert wurden Doppel, Protokollentwürfe, Sitzungseinladungen, Buchhaltungsbelege, Aktennotizen, Werbematerial ohne Bezug zur SGA sowie bedeutungslose Korrespondenz.

Information on related materials

Related material:- StAAR, Ca.O13: Bahnwesen, Gesellschaft für Mittellandbahn, 1872-1877
- StAAR, Ca.O.14: Bahnwesen, SGA-Akten 1888-1947
- StAAR, D.045-02-21 Privatbahnen, SGA
- StAAR, Pa.165 Altstätten-Gais-Bahn
- Privatsammlung Willi Müller, Teufen
- Bildersammlung Werner Holderegger im Ortsbürgerarchiv Teufen
- Museumsverein Appenzeller Bahnen
Publications:- Louis Kürsteiner: Die Verlängerung der Appenzeller Strassenbahn von Gais bach Appenzell, in: Schweizerische Bauzeitung 45(1905) Nr. 24, S. 293-296.
- Josef Hardegger: 100 Jahre Gaiserbahn 1889-1989, Ein Kapitel bewegter Eisenbahngeschichte im Appenzellerland, Herisau 1989
- Willi Müller: 125 Jahre Bahnlinie St.Gallen-Gais,-Appenzell 2014
- Konrad Sonderegger: 100 Jahre Strassenbahn St.Gallen-Gais mit Verlängerung nach Appenzell und Altstätten-Gais-Bahn 1889-1989, Heiden 1988.
- Willi Müller und Hans Hug: Die Fabrikanten und ihre Bahn, wie die Appenzeller Fabrikanten zu einer Bahn nach St.Gallen kamen, eine Untersuchung aufgrund von Originalakten, zirka 2018.
 

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